„Ich habe mich selbst trainiert, vom Internet wegzubleiben, nicht über mich selbst zu lesen. […] Thomas Tuchel

„[…] Das ist hart. Wenn du eine Siegesserie hast und auch gute Sachen über dich erwarten kannst – aber auch dann macht es etwas mit dir. Und die Kritik eben auch. Keiner kann damit wirklich gut umgehen, auch die Spieler nicht. Der Kopf wird getriggert. Bei hundert guten Kommentaren sehen wir eher die zwei schlechten. Es ist sehr hart, sich auf die guten zu fokussieren, die schlechten zwei bleiben. Ich denke mir auch: Warum soll ich eine externe Meinung über mein Team lesen? Ich kenne es selbst und bin sehr selbstkritisch mit mir. Natürlich kriege ich Dinge mit, Leute schicken mir Kommentare oder Schlagzeilen per WhatsApp, sind wütend, meine Eltern machen sich Sorgen. Sie fragen mich danach und es macht direkt etwas mit mir. Und wir müssen trainieren meditieren. Laufen, was auch immer, um es wieder aus dem System zu bekommen. Es gibt ein Level, wo es nicht mehr gesund ist und meine mentale Gesundheit beeinflusst und das will ich nicht. Aber das ist leichter gesagt als getan."

Disziplin ist sehr wichtig. Für die Spieler, für mich als Trainer. Auch für die mentale Gesundheit muss man sehr diszipliniert sein. Aber wenn es um mich selbst geht, bin ich manchmal nicht so gut. Da muss ich in ganz vielen Sachen disziplinierter sein. Je ruhiger dein Kopf ist, desto besser, desto disziplinierter ist man. Ich bin vielleicht Perfektionist, aber das hilft auch manchmal nicht gerade. Ich lasse mich manchmal treiben. Ich esse manchmal ungesunde Sachen. Nach dem Spiel gestern zum Beispiel habe ich eine Menge Würstchen gegessen. Da waren diese kleinen Würste in der Küche im Stadion, und ich hatte echt viele davon mit Senf und Brezeln. Süßigkeiten sind auch ein großes Thema bei mir, ich kann schwer an einem Kuchen vorbeigehen am Nachmittag. Schokolade auch. Wenn ich disziplinierter bin, bin ich auch eher stolz auf mich selbst."