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Podcast Prof. Dr. #Drosten, Folge 20, ab Minute 25:00, #COVID-19 Hongkong-Studie

Die statistische Interpretation der Hongkong #COVID-19 ist schlüssig, doch das Ergebnis einer mittleren Inkubation 0,5 Tage vor Symptom-Beginn ist m. E. inhaltlich falsch.

Denn zur Beantwortung der Frage, ab wann ein Mensch ansteckend ist, müsste man die Kohorte teilen und bspw. nur die Lebenspartner anschauen, die sich mehrmals am Tag küssen. Dann würde ich erwarten, dass die mittlere Inkubation deutlich mehr als 0,5 Tage VOR Symptom-Beginn beträgt, also noch viel früher.

Schließlich spiegelt eine Durchschnittsbetrachtung nur die durchschnittlichen Lebensgewohnheiten der Kohorte wieder. Und auf Basis dieser durchschnittlichen Gewohnheiten, wie eine durchschnittliche Ansteckung tatsächlich erfolgte.

Ich könnte mir nach Lage der Zahlen gut vorstellen, dass ein Partner den anderen schon 4 Tage vor Symptombeginn tatsächlich anstecken kann. Das würde in der Honkong-Gruppe das obere Quantil zeigen bzw. gleichkommen.

Die Italiener umarmen sich so oft, dass somit die durchschnittliche Lebensgewohnheiten ungefähr dem zweit-oberen Quantil von Hongkong entspräche. Das könnte auch die erschreckend hohe Todesfallzahlen in Italien (und Spanien) u.a. erklären.

Ist mein Gedankengang richtig? Würde mich über eine sehr kurze Kritik / Rückmeldung sehr freuen.