Online-LEH: Der Konkurrenzkampf entscheidet sich an der Frische-Front

Was bei Coop@home ins Auge sticht, ist der in jüngerer Zeit forcierte Ausbau des Angebots an Frischwaren, eine Massnahme, die offenkundig dazu bestimmt ist, das Alleinstellungsmerkmal gegenüber den Mitbewerbern zu betonen.

Das Sortiment hat eine vielschichtige Ausweitung erfahren. Vor etwas über einem Jahr hat man eine virtuelle Metzgerei eingerichtet, die nach individuellen Wünschen zugeschnittenes Frischfleisch anbietet. Wenig später folgte individuell portionierter Käse, und danach kamen frische Fische und Meeresfrüchte (einschliesslich Austern) hinzu. Coop@home bezieht diese Spezialware nicht, wie die meisten andern Artikel, aus dem grossen Produktionszentrum in Pratteln oder den Verteilzentralen (Schafisheim, Wangen, Pratteln), sondern aus zwei Mega-Supermärkten, die mit den entsprechenden Theken ausgerüstet sind. Online- und Offline-Kanal werden so miteinander verbunden.

Der Frischeanteil am gesamten Coop@home-Sortiment bewegt sich nach den Angaben von Huwyler im unteren zweistelligen Bereich, die Wachstumsraten sind jedoch deutlich zweistellig. Und als Marketing-Instrument ist die Kategorie unabdingbar; wer Frischware anbietet, bei dem kauft die Kundschaft auch haltbare Produkte ein.

Voraussetzung für eine solche Frische-Offensive ist nach Darstellung Huwylers, dass man imstande ist, die Belieferungskette lückenlos zu kontrollieren. In diesem Punkt weichen die Geschäftsmodelle der beiden Hauptkonkurrenten deutlich voneinander ab. Coop@home verfügt über eine eigene, 169 Lieferwagen umfassende Flotte, mit der 85% aller Bestellungen ausgeführt werden können; der Rest erfolgt über den Auslieferungsdienst der Post. Le Shop benutzt ausschliesslich den Postservice.