Segmentierung des Marktes für Künstliche Intelligenz (KI)


1. Ebene
Auf der ersten Ebene geht es um die benötigte Infrastruktur wie die für KI geeigneten Prozessoren, Speicher, Netzwerke oder die Zurverfügungstellung von Speicher- und Rechnerkapazitäten.

Was beispielsweise die Prozessoren anbelangt, gilt derzeit die vornehmlich für ihre Grafikprozessoren bekannte NVIDIA als gut positioniert, aber auch Firmen wie Broadcom oder Google entwickeln inzwischen spezielle Prozessoren für KI-Anwendungen. Zur Infrastruktur zählt auch Basisprogramme, die maschinelles Lernen durch Sprach-, Bild- oder Mustererkennung ermöglichen, wie das «Cognitive Toolkit» von Microsoft oder «TensorFlow» von Google.


2. Ebene
Auf der zweiten Ebene befinden sich KI-basierte Anwendungen, die Unternehmen verschiedener Branchen einsetzen können. Als Beispiel lässt sich «Einstein» von Salesforce.com benennen, das Vorhersagemodelle erstellt, mit denen sich etwa die Ergebnisse im Vertrieb oder im Marketing verbessern lassen sollen. Oder Zendesk, das die Arbeit in Helpdesks unterstützt. In Echtzeit schätzt das Programm ein, ob eine Konversation per Chat auf ein positives oder negatives Resultat hinausläuft, und empfiehlt je nachdem, das Gespräch an einen anderen Mitarbeiter zu delegieren.

3. Ebene
Die dritte Ebene bilden quasi das Herzstück der KI, die Daten. Unternehmen, die über grosse Datenmengen verfügen, sitzen womöglich auf einem Schatz, vor allem dann, wenn diese noch in irgendeiner Form einzigartig sind. Neben Internet-Giganten wie Google, Facebook oder Baidu sitzt auch die Kreditkartenfirma Mastercard auf solch einem Datenberg. Soeben hat sie das KI-Unternehmen Brighterion erworben, um mit dessen Know-how die Sicherheit (Erkennung von Betrug) zu erhöhen und das Kundenerlebnis zu verbessern. Und Tesla verfügt mittlerweile über Daten aus Testfahrten von insgesamt über 8 Mrd. Kilometern Länge, was ein enormes Plus bei der Entwicklung des fahrerlosen Autos darstellt.

4. Ebene
Schliesslich und viertens wird KI schon heute von Firmen, wie eben Netflix oder Amazon, im Rahmen ihrer Kerndienstleistung eingesetzt. Die Finanz-, Technologie- und Telekom-Branche gelten als die intensivsten Nutzer. Aber auch in anderen Gebieten wie der Gesundheitsbranche wird viel Hoffnung in die KI gesetzt. So sollen bilderkennende Verfahren die Genauigkeit von Krebsdiagnosen steigern oder der schnelle Abgleich der Daten eines Patienten mit denen von vielen anderen massgeschneiderte Behandlungen ermöglichen.

Ausblick 
Experten halten die Entwicklungen für so bedeutend, dass sie Firmen, die die KI ignorieren, als gefährdet ansehen, von disruptiven Technologien überrollt zu werden.