Ein Lob der Freiheit von drei Präsidenten


Die Wahrung der Freiheit des Menschen hat Ziel und auch Handlungsbegrenzung für die Politik zu sein. Mit diesem Zitat von Friedrich August von Hayek begrüßte der Freiburger Oberbürgermeister Dieter Salomon sichtlich stolz gleich drei Bundespräsidenten auf einmal in seiner Stadt, die anlässlich der Verleihung der Preise der Friedrich-August-von-Hayek-Stiftung am Sonntag in Freiburg zusammenkamen.

„Die Idee der Freiheit entfaltet neue Kraft gerade unter schwierigen Bedingungen“, sagte Bundespräsident Joachim Gauck in seiner Laudatio auf Altbundespräsident Roman Herzog, der für seinen lebenslangen Dienst für den Staat und sein Eintreten für die Freiheit mit einem Ehrenpreis gewürdigt wurde. Statt nach dem Fall der Mauer einen Siegeszug der offenen Gesellschaft zu erleben wie damals erhofft, griffen heute Terroristen unsere Freiheit an. „Was wir tun, ist ein Akt der Selbstverteidigung“, sagte Gauck. „Wir stehen vor einer Lebensaufgabe, wenn man die Feinde der Freiheit sieht.“ Gauck erinnerte auch an die berühmte „Ruck-Rede“ Herzogs, der immer darauf hinwies, dass Freiheit und Wettbewerb zusammengehörten, weil nur so der soziale Ausgleich möglich ist. In Deutschland hätten sich viele daran gewöhnt, versorgt zu werden, sagte Gauck. Doch die ursprüngliche Idee der Verantwortung müsse verteidigt werden. „Das wunderbare Modell der Sozialen Marktwirtschaft hängt bedingungslos mit der Freiheit zusammen.“ Gaucks Werben für das Vertrauen in die positive Kraft der spontanen Ordnung und für das Zutrauen in die offene Gesellschaft schloss sich Altbundespräsident Horst Köhler in seiner Funktion als Vorsitzender des Kuratoriums der Hayek-Stiftung bei der Preisübergabe an. Herzog dankte dem Schicksal dafür, nicht in eine Zeit hineingeboren worden zu sein, in der man für die Freiheit mit dem Einsatz von Leben und Gesundheit kämpfen musste.

Quelle: faz.net