Forscher entdecken Gen für ewiges Leben

Es steckt in uns allen

In diesem Süßwasserpolypen namens Hydra steckt das Gen

Forscher aus Kiel haben das Gen identifiziert, das das menschliche Altern beeinflusst. Es ist das so genannte FoxO-Gen. Alle Tiere und Menschen auf unserem Planeten tragen es in sich. Die Entdeckung machten die Wissenschaftler von der Christian- Albrechts-Universität und dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, als sie den winzigen Süßwasserpolyp Hydra untersuchten. Das Tierchen ist nur wenige Millimeter groß, lebt in heimischen Teichen, Seen und Flüssen – und ist potentiell unsterblich! Forscher beobachten seit Anfang der fünfziger Jahre Exemplare im Labor, die immer noch so frisch wie am ersten Tag sind. Das liegt daran, dass die Stammzellen der Nesseltierchen nie ihre Fähigkeit verlieren, sich zu teilen. So weit war die Sachlage bekannt – bisher unklar war, wie es der Hydra gelingt, ihre Stammzellen fit zu halten. Die Antwort kommt jetzt aus Kiel: „Unsere Forschungsgruppe konnte erstmals direkt zeigen, dass zwischen dem FoxO-Gen und der Alterung ein unmittelbarer Zusammenhang besteht”, so der Leiter der Studie, Professor Thomas Bosch. Die Forscher untersuchten dazu genetisch veränderten Polypen. Das Ergebnis: Hydren mit ausgeschaltetem FoxO besitzen weniger Stammzellen und wachsen langsamer, ihr Immunsystem ist verändert. Studienleiter Bosch: „Da besonders aktives FoxO bereits bei über hundertjährigen Menschen festgestellt wurde, ist es mit großer Wahrscheinlichkeit ein entscheidender Faktor beim Altern – auch beim Menschen.” Jetzt wollen die Forscher laut dem Fachmagazin „Labor Praxis“ die Hydra weiter untersuchen und herausfinden, wie das Langlebigkeitsgen im Detail funktioniert.