Steffen Seibert ist einer, der eine steile Lernkurve zu schätzen weiß. Er will die an ihn gestellten Aufgaben exzellent meistern. Im schlechteren Fall bleibt das immer etwas schülerhaft, im besten hält es jung. Im November 2015 warf man ihm den Auftritt der Bundesregierung in den sozialen Medien vor, weil Seibert aus dem Bundespresseamt heraus mit acht festen Mitarbeitern und einem Budget von 196 350 Euro mit Facebook-Filmen, Diskussionen und Kommentaren die Sichtweise der Regierung darlegt. Informationen schön und gut, aber Seibert habe da etwas Rundfunkähnliches geschaffen, einen Regierungskanal. Ist sein Leben nicht eine dauerhafte Prüfung? Hat er sich nicht die Bundespressekonferenz gewählt, eine ewige, dreimal in der Woche wiederkehrende Prüfungssituation, in der jede Frage drankommen kann? Seit mehreren Jahren wird er daran gemessen, wie gut er Fragen beantwortet. Loyalität und Fleiß grenzen an Hingabe. Es gibt die Figur des dienenden Wissbegierigen auch als Erwachsenen. D...